Klimawandel

Klimawandel  in  Ljungdalens  Fjällregion

 

Was ist hier bereits anders !

Seit dem Jahr 2015 trat hier so etwas wie Föhnwetterlage auf, dadurch schnelle Wetter / Temperaturwechsel. Die Dezembertemperaturen 2016 waren im Schnitt 12.5 Grad zu warm.

 

Langanhaltende Temperaturen um die 30 Grad minus werden seltener.

 

An Temperaturschwankungen von 60 Grad im Jahr haben sich unsere Lebensformen angepasst. Nun steht Ihnen ein Wechsel von 70 Grad an ! Und die Wechsel werden schneller.

27 Grad Temperaturunterschied in 24 Stunden sind heute keine Seltenheit mehr.

 

Tauperioden, Regen mitten im Winter lassen die Fjällregion und nun auch Teile der Wälder dick vereisen. Rentiere, Elche und Rehe kommen nicht mehr an ihr Futter, können das Eis nicht wegscharren.

 

Der Rotfuchs erreicht die nun wärmere Fjällregion und verdrängt den seltenen Polarfuchs.

 

Winter 2017 zuviel Schnee ( Doppelte Masse als normal ) der nicht durchgefroren war, sehr tief und schwer, dadurch haben deutlich weniger einjährige Elche die Wintersaison überlebt.

 

Die hohen Temperaturen der Flüsse im Sommer 2018 zwangen Forelle, Saibling und die Äsche, sich dauerhaft in kühlere Seen zurückziehen .

 

Die veränderten Wassertemperaturen lassen die Population und den Lebensraum des Saiblings schrumpfen . Unser Grundwasser nimmt veränderte Läufe ein , bzw. es senkt sich ab.

Die Schneeschmelze im Frühjahr führte bisher zur einmaligen Überflutung der Flüße.

Es entstanden so Tümpel und Pfützen . Diese Wasserstellen nehmen Insekten / Frösche gerne zu Eiablage, weil sie sich früher Erwärmen .

 

Leider kommt die Schneeschmelze nun früher im Jahr und wird unterbrochen

durch Kälteeinbrüche, das heißt wir haben mehrere Überflutungen, und jede Neue schwemmt beginnendes Leben weg . Sind wir deshalb seit zwei Jahren im Sommer fast Mückenfrei ?

 

Dadurch fehlen Tonnen an Biomasse . Auch als Futter der Jungvögel. Verlust von Singvögeln steht an. Ich sehe im Jagr 2019 fast keine Haubenmeise mehr.

Was die fehlenden Mückenlarven mit dem Fischbeständen machen, ist abzuwarten !

Im Jahr 2018 waren unsere Sumpfwiesen fast ausgetrocknet. -- keine Frösche -- keine Kraniche.

 

Unsere Heimat im Allgäu hatten wir schon wegen Schneemangel aufgeben müssen und bieten deshalb unsere Angebote im Schlittenhundetourismus seit 2011 nur noch in unserer neuen Wahlheimat, der Fjällregion Ljungdalens , in Mittelschweden an.

Für mich als Tourenführer bedeutet, das die Veränderungen der kritischen Zone eine große Auswirkung auf das Wetter und damit auf die Trailverhältnisse und somit auf meine Touren haben.

Offene Flüsse, verspätet zugefrorene Seen, Regen im Februar, getaute Täler im März, spiegelglatte Seen, durch Sturm weggeblasener Schnee, zuviel Nassschnee und vereiste Trails sind leider keine Seltenheit mehr.

Dieses bedeutet, die Gespanngröße den Bedingungen anzupassen.

Auch ist die Belastung der Sprung/ Karpalgelenke der Hunde und deren Pfoten durch Schnitte und Cuts durch diese Trailverschlechterung nicht zu unterschätzen.

Meine Tourenplanung gestaltet sich deshalb von Jahr zu Jahr schwieriger.

Die verlässlich planbare Saisonzeit mit den Gästen musste in den letzten Jahren um drei Wochen, durch die genannten Bedingungen verkürzt werden.

Aber das ist nicht alles. Es gibt auch noch die indirekten Folgen.

 

Der Schneemangel in Südschweden führt zu einer spürbaren Zunahme des Wintertourismus in unserer Region. Der Schneemobiltourismus ist um 20% gewachsen, dies führte dazu, das wir uns entschlossen, in der Hochsaison keine Touren mehr anzubieten. Damit fehlen uns ingesamt fünf Winterwochen. Sind nun ein Kleingewerbe.

Die Dürre im Sommer hat die Waldbrandgefahr extrem erhöht, und damit ist auch der Standort unserer Farm gefährdet. Ebenfalls werden die gestiegen Getreidekosten durch die trockenen Sommer, sofort an den Preis unseres Trockenfutter weitergegeben.

Aber auch auf den Ort Ljungdalen wirkt sich die Veränderungen des Klimas aus.

Pleiten von Unternehmen die vom direkten Tourismus leben sind nun normal geworden.

Die Jugend sieht keine Entwicklung und zieht weg.

Es wäre der Ausbau neuer Infrastrukturen notwendig zB. Brücken über Flüsse die normal im Winter gefroren wären nun aber früher auftauen, dadurch verlieren wir Schneemobilgäste, die den Ort nicht mehr erreichen können. Ebenfalls brauchen wir Parkplätze um die Schneeregionen zu erreichen, wenn unsere Täler bereits Schneefrei sind usw.

Das bedeutet eine Abwärtsentwicklung des Ortes steht an.


Würden gerne wieder unseren Wohnort und damit auch unsere Betriebsbedingungen wechseln / verbessern. Aber es gibt für den Schlittenhundesport nichts Besseres mehr !

Nordschweden, Kanada, Alaska und Grönland stehen vor den selben Veränderungen.

Leider gibt es Schlittenhundeverbot in der Antarktis

 

 Also bleibt uns nur :  Sich in die kritische Zone der Erde einzupassen !