Kompost / Humusbildung
Hier bei uns in der Region haben wir nur eine Humusstärke von wenigen Zentimetern, danach meist reiner Sand oder Kies. Guter Mutterboden ist also im gesamten Tal Mangelware. Also selbst herstellen oder Kaufen.
Aber auch hier mußten wir alles neu lernen. Es gibt keine Regenwürmer als Komposthelfer und die Mikroorganismen arbeiten nur zwei Monate, dann ist es ihnen wieder zu kalt.

Da wir " Scheiß-reich " sind, kompostieren wir unseren Hundekot.
Wir mischen den Kot meist mit altem Stroh aus den Hundehütten, der Asche der Öfen und den Sonnenblumenschalen der Vogelfütterung. Wir bringen diese Mischung in Gittern zur Umwandlung. Alllerdings braucht es lange. Eine vergleichbare Menge brauchte im Allgäu ein Jahr, hier brauchen wir fünf Jahre zum Kompostieren.
Der Hundeauslauf ist mittlerweile leider ohne Humusschicht, deshalb laufen Versuche der Flächenkompostierung mit allen Arten von organischem Abfall, um ihn wieder ins Lebendige zu bringen.
Exkurs : Humus bietet Nährstoff für den Bergwald und Halt für die Wurzeln der Bäume.
Eine starke Humusauflage kann wie ein Schwamm Regen aufsaugen und schützt vor Hochwasser, Muren und Erosion. Jedes Pflanzenteil ist gespeichertes CO2, man kann grob sagen, dass die Hälfte der Pflanzenmasse Kohlenstoff ist, und dieser zu 100 Prozent aus der Atmosphäre stammt.
Wenn Pflanzenmasse zu Humus wird, wird ein Teil wieder in CO2 umgewandelt.
Der nicht umgewandelte Teil bleibt gebunden im Boden, mit unterschiedlicher Dauer.
Manche haben eine kurze Umwandlungszeit von wenigen Jahren, bei anderen kann sie bis zu hundert Jahren betragen. Umso stabiler der Kohlenstoff im Boden gebunden ist, umso länger und effizienter ist die CO2 Speicherung.